Gestern ist es wieder passiert :angst:
In der Küche lief wieder [intlink id=”79″ type=”post”]RTL Exclusiv Weekend[/intlink] und ich hab gekotzt. Nicht, weil ich diese Sendung mehr oder weniger unfreiwillig anschauen “mußte”, sondern über einen Bericht, der dort lief.
Es war ein Interviewausschnitt vom Richard “Mörtel” Lugner, in welchem er darüber ablästert, daß seine Ex-Mausi nichtmal gewußt haben soll, wie die Waschmaschine einzuschalten ist. :waschen: Lustig wie er ist schilderte er uns, daß sie damals zeitweise eine Haushälterin hatten, die sich um alles kümmerte, bis dann der Tag kam, an dem die Haushälterin nicht verfügbar war aber Wäsche gewaschen werden mußte. Mit einem süffisant-schmierigen Grinsen in seinem blöden Gesicht, erzählte er, wie dann jemand geholt werden mußte, der seiner Mausi erstmal erklärt wie die Waschmaschine eingeschaltet wird.
So, und das war dann wieder was für mich! :baseball:
Ich bin ja kein Freund der Schwarzer – und die Emanzipation der Frauen … naja … da hab ich noch in die Windeln geschissen, als die gestartet wurde. Doch uffreesche kann ich mich über solche Männer allemal. :motzen:
Als ich diesen Mörtel-Hansel gehört habe, schoß mir gleich die Frage durch den Kopp “warum hat er’s dann nicht gemacht?” und die Antwort schoß gleich hinterher “weil das so ein Prolo-Arschloch ist, das meint Hausarbeit ist Frauensache!”. :vogelzeig:
Wie kommt es, daß es immer noch so viele Männer gibt, die mit so einer Einstellung durchs Leben stolzieren?
Gut, in Fällen wie den obigen, wird es sicher so sein, daß der Mann mit seiner fetten Brieftasche den Ernährer Zuhause gibt, während die mehrere Jahrzehnte jüngere Frau an seiner Seite dann primär nur schön sein muß :naegel: , damit er was zum vorzeigen hat: “Hey, schaut, was ich geiler Hecht mit meiner Kohle für einen heißen Feger an Land gezogen habe!” 8)
Wenn ich mal von mir ausgehe, sieht die Sache schon ganz anders aus. Als Jugendlicher hatte ich die unumstößliche Meinung, daß ich niemals, wirklich niemals im Leben heiraten werde (nebenher auch niemals Kinder. Vielleicht geliehen oder mal zu Besuch, aber eigene ganz sicher nicht).
Aus diesem Grund stand ich häufig neben meiner Mutter in der Küche um bei ihr den einen oder anderen Kniff abzuschauen. Genauso habe ich mir zeigen lassen, wie man näht, Socken stopft, strickt, Wäsche wäscht und auch alle anderen Dinge im Haushalt so zu machen hat. Ok, einiges habe ich nicht wirklich mit Hingabe gemacht, aber zumindest soweit, daß ich wußte wie’s funktioniert. Schließlich ging ich davon aus, daß ich meinen Haushalt und alles was dazu gehört mein Leben lang allein auf die Reihe bekommen muß.
Gut, das mit der Heirats- und Kinderverweigerung hat nicht ganz so geklappt, dafür kann ich aber den Haushalt – meiner Meinung nach sogar ganz gut – selbst schmeißen. Dazu kommt natürlich noch das den Männern meist zugeordnete handwerkliche Gedöns, was so im Haushalt auch noch anfällt.
Aber oft trifft man Männer vom Schlage des Herrn Lugner. Meiner Meinung nach kommt das aber auch von der Erziehung in Kombination mit den Genen. Männer sind von Natur aus Wesen, die zwar gern den großen Macker makieren, aber dann doch die Geborgenheit und die Sorglosigkeit im Heim brauchen … und Frau gibt das :fein: . Zusätzlich steckt die “klassische Rollenverteilung” ebenfalls in der Natur der Sache, denn schon in der Urzeit war der Mann der Ernährer und die Frau die Organisatorin. Während der Mann auf der Jagd war (oder mit seinen Jagdkumpanen den erfolgreichen Jagdabschluß feierte), blieb die Frau daheim und kümmerte sich um die Kinder und zugleich hielt sie die Höhle sauber und richtete das Lager, damit der Mann nach der Heimkehr auch seine heimelige Ruhe finden konnte um für die nächste Jagd gestärkt zu sein.
Und genau dieses Verhalten ist auch heute noch weit verbreitet, wenn man sich die Paare bzw. deren Rollenverteilung so anschaut. Und es kommt auch noch viel zu oft vor, daß es so abläuft, daß der Mann nach einem langen Arbeitstag heim kommt, das Essen auf dem Tisch steht und er gleich seinen Energiehaushalt wieder auf Vordermann bringen kann :eat_fast: . Danach – während die Frau die Überreste der Völlerei beseitigt – begibt sich der Ernährer auf sein Zwischenlager (meist das Sofa), schaltet den Fernseher ein um sich mitsamt Stärkungs- bzw. Verdauungstrunk (Feierabendbier) über die neuesten Nachrichten zu informieren, bevor er nach einem Kurzzeitnickerchen dann ins Nachtlager wechselt :schlafen_gehen: . Denn schließlich steht am nächsten Morgen ein neuer Jagdtag an.
Doch Frau kann es mit Leichtigkeit provozieren, daß der Mann auch nach so einem anstrengenden Arbeitstag trotzdem nochmal alle Reserven mobilisiert und vor Energie strotzt: Wenn sie das Essen nicht auf dem Tisch hat, sobald er heim kommt. Da es sich Frauen in so einer Beziehung aber niemals trauen würden, den Mann ohne Stärkung zu empfangen, kann man eher erleben, daß der Mann mit kaltem Essen empfangen wird, weil er auf dem Heimweg noch einen Zwischenstop in der Sammeltränke machen muß, um mit seinen Kumpanen die aktuellsten Jagdnachrichten auszutauschen. Natürlich nicht ohne dabei schon ein paar Stärkungstrunks zu genießen :drunk: . Daß ob des kalten Essen der Krach ebenfalls vorprogrammiert ist, muß ich nicht erwähnen, oder?!
Aber ich schweife weit ab. :chuckle:
Worum es mir eigentlich geht, ich könnte mich endlos darüber uffreesche, daß in den Köpfen so verdammt vieler Menschen immer noch diese klassische Rollenverteilung von vorm Krieg steckt.
Ich muß aber mal eine Lanze für die Paare brechen, bei denen beide für das Einkommen des Haushalts sorgen. Dort findet man eher selten diese “Aufteilung” weil sie zwangsweise alle Aufgaben teilen müssen. Egal ob es um den Haushalt, die Kindererziehung oder halt auch das Geldverdienen geht.
Sobald aber einer der beiden Partner Alleinverdiener ist, oder wie im Beispiel Lugner so richtig im Geld schwimmt, dann verteilt sich alles so wie dort. Gerade die Männer mit der dicken Brieftasche sind dann die Schlimmsten … und so richtig abartig ist es dann, wenn nach dem Bruch der Beziehung noch öffentlich über die “ach so untalentierte Ex” abgelästert wird. Aber selbst bekommen sie meist noch weniger auf die Reihe.
Oder in einem kurzen, provokanten Fazit: Wenn Du mit Titten auf die Welt kommst, hast Du auch in der heutigen Zeit gleich den Stempel “Hausfrau” auf der Stirn.