Es wird ja schon ein ganzes Weilchen darüber diskutiert und an mir ging es recht emotionslos vorbei. :gaehn:

Doch als ich heute in den Nachrichten sah, daß da in Laibtzsch 150 Frauen für den Versorgungsausgleich demonstrierten … jaaaahaaaaa, da hab ich mich wieder uffgereescht! :motzen:

Grundsätzlich finde ich den Versorgungsausgleich ja absolut ok und auch angemessen, weil in den meisten Familien, ein Elternteil eine Weile Zuhause bleibt, bis die Kleinen entweder im Kindergarten oder sonstwo gut untergebracht sind. In dieser Zeit fehlt demjenigen dann die Kohle, um sie in die Rentenkasse einzuzahlen und später bekommt er dann auch weniger wieder ausgezahlt. Also finde ich den Ausgleich bei einer Trennung der Ehepartner für gerecht. :ok:

(Bildrechte: dpa / Collage: MDR.DE)
(Bildrechte: dpa / Collage: MDR.DE)

Nur – uffbasse, jetzt kommts! – darum geht es den Frauen da im Osten garnicht :nono: . Zumindest nicht so richtig :stoned: . Denn sie wollen den Versorgungsausgleich nicht nur für die Zeit ab Wiedervereinigung. Neeheeee, sie wollen auch für Ehen die z.B. in 1979 geschieden wurden einen Versorgungsausgleich. :vogelzeig:

Hallo? Gehts noch?

Wenn ich schon immer höre, wie toll doch damals im Osten alles war. Und wie sie doch so gern alles wieder so hätten, wie es damals in der DDR war. Und außerdem sind die im Westen doch eh alles Verbrecher und gerade für junge Eltern und deren Kleinen wurde in der DDR doch soooo viel getan und sie mußten sich, im Gegensatz zu heute, gar nie niemals nicht Sorgen oder Gedanken darüber machen, wo die Kleinen untergebracht würden. Außerdem konnten, eben weil sich ja von staatlicher Seite her so gut um die Kinder gekümmert wurde (z.B. Kinderkrippen), die Eltern fleißig weiter arbeiten und hatten daher finanziell so gut wie keinerlei Einbußen.

Und wie argumentieren die Frauen heute in Leipzig? Sie hätten ja viel weniger als die Männer verdient (ist das nicht auch schon immer “bei uns im Westen” eher die Regel?!).

Zudem:

«Im Westen wird Müttern, die wegen der Kindererziehung zu Hause geblieben sind, ein Versorgungsausgleich gezahlt. Im Osten nicht», beschreibt Lauterbach (Anm. Uffreescher: Ute Lauterbach aus einem kleinen Ort bei Berlin. Die 68-Jährige ist Gründerin der Initiativgruppe der in der DDR Geschiedenen und eine der Organisatorinnen der Protestveranstaltung) die Situation, unter der viele vor 1992 geschiedene Ost-Frauen leiden. Ein Großteil von ihnen habe nicht mehr als 500 bis 600 Euro Rente und lebe damit am Existenzminimum.

Zu ihnen gehört auch Ursula Töpfer. Sie hat ihren Mann – einen Bauingenieur – 1944 geheiratet, bekam von ihm zwei Kinder und folgte ihm an jeden Ort, an den es ihn beruflich verschlug. «Als er 50 wurde, hat er festgestellt, dass er immer nur gearbeitet hat und sich eine 20-jährige Frau genommen», erzählt die hochbetagte Frau von ihrem Schicksal. Als seine junge Ehefrau kurz darauf schwanger wurde, sei er gestorben. Die Frau hatte damit Anspruch auf die Intelligenz-Witwenrente, die Witwen von Akademikern zusteht. Ursula Töpfer ging nach 30 Jahren Ehe leer aus. «Ich habe in meinem Alter nichts mehr zu erwarten», sagt die 83-Jährige. Trotz ihres hohen Alters will sie aber zu der Protestaktion in ihrer Stadt kommen.

Quelle


Was denn nun? Dafür, daß doch früher in der DDR alles so viel besser und außerdem grad die Frauen mit Kindern so toll versorgt waren und auch weiter arbeiten konnten, ist jetzt alles ganz schön scheiße. :schulterzuck:

Ganz spontan mußte ich feststellen, daß wir nun für den Rest unseres Lebens nicht nur für die Juden zahlen müssen, sondern genauso wohl auch für die ehemaligen DDR-Bürger.

Da, wo es wirklich gerecht ist, sehe ich es ja auch ein und bin gern bereit zu akzeptieren, daß der Staat und somit wir Steuerzahler, löhnen. Aber wie lange und für welchen Zeitraum rückwirkend? Irgendwo muß doch mal eine Grenze gezogen werden. :idee:

Damit ich mich wieder abrege, gehe ich jetzt mal in den Keller und grabe meine Omma aus, die sogar aus Polen stammt und später, nach’m Kriech, sogar viele Jahre (bis kurz vorm Mauerbau) im Osten lebte. Damit ist sie so richtig tief aus dem Osten, was sicher ganz viel Geld für Wiedergutmachung wert ist!

Ich meld’ mich dann, sobald ich meine Geldsäcke in Luxemburg verstaut habe. :party:

:oldman:

3 Gedanke zu “Wir sind das Volk!”
  1. super Uffreeschbeitrag für mich. Da kam mein Blut so richtig in’s wallen. Da mach ich glatt mit, nein, nicht bei der Demo,  bei uffreesch! :wall:
    Der Slogan bei den Ostlern heißt, einmal auf die Straße gehen und ne’ Demo machen, immer und für “Alles” auf die Straße gehen  und Erfolg haben wollen. :nick:

    Nee, nee so läuft das nicht! :kopfsch:
    Sind die Bewohner der alten Bundesländer schon mal gefragt worden, auf wieviel sie seit der Wende verzichten müssen? Wieviel Einbuße sie, nicht nur durch den nie endeten Solidaritäts-Beitrag, haben?
    Hört ihr sie jammern, so wie die Demo-Leute jammern? Sie gehen  nicht auf die Straße, machen keine Demo um, seit 18 Jahren verloren gegangenes zu fordern.
    Vielleicht haben die “HartzIV + HartzII” Empfänger, im Osten, noch nicht’s mitgekriegt.  :kopfsch:

    HALLO Leiptscher!  Ich kläre mal auf! :schimpf:
    Die Mauer ist schon lange weg, und ihr lebt seit 18 Jahren, nach den Gesetzen der BRD, ehrlich!
    Jetzt diktiert euch niemand mehr vor, wohin ihr reisen dürft, wo ihr arbeiten müßt, welcher Bank ihr euer Geld anvertraut, welche Wohnung ihr bezieht u.v.m.  :down:
    Muss euch mal kurz fragen, war es früher besser, unselbständig sein zu müssen?
    Ist es nicht schön, eigene Entscheidungen zu treffen, auch mit Lehrgeld bezahlen müssen? (Davon hätte sich manch Bewohner der BRD ein Haus bauen können.)
    Wie heißt euer berühmter Satz? WIR SIND DAS VOLK!
    Dann tut euch doch mal zusammen und gründet einen Verein, WIR MACHEN DAS SCHON!
    Damit könnt ihr dann die Welt bewegen, Initiativen ergreifen, und los geht’s. Nicht der Staat BRD kommt für das Missgeschick, der ehem. DDR Regierung, und deren Bewohner auf. Das wäre ja noch schöner!
    Meingott, wacht doch endlich auf und nutzt eure Zeit, nicht mit Überlegungen wie kommen wir an Geld vom Staat, sondern, wie kann ich Geld verdienen, auch mit minderer Arbeit und kleinerem Verdienst. Oder überlegen, wie fülle ich die Rentenkasse.
    Jaja, immer schön im Osten sitzen bleiben und jammern. 
    Ein paar Leute nutzten ihre Chance und leisten Fleißarbeit, ich weiß!

    Ohman, reesch ich mich uff! :stirnpatsch:

    nanunana muss sich erst mal beruhigen gehen. :hacken:

  2. Wasser auf die Mühle.

    Auch ich bin aus dem tiefsten Osten,  
    hinter der Oder,  damals Brandenburg, heuer Polen.  8)
    Als die ‘Befreier’ kamen,
    -und sie kamen im direkten Gang gen Berlin genau bei uns durch-
    da wurde nicht gefragt, ob wir bitte in die Sommerfrische gehen.
    Nein, man schmiss uns raus, brutal, keine Sachen, 15 Minuten raus! :zieh: :peitsche: :baseball:
    Danach war der ehemals wunderschöne Ort platt. :down:
    Und es war Winter, der im Osten seinem Namen Ehre macht.
    Auch wurde auf uns geschossen – ich hab noch ne Narbe davon.

    Zeitsprung 50 Jahre.
    Die russische Armee zieht ab. Schön.
    Was höre ich aber, ihr Rückzug (durch) Polen
    wird mit (meinen) Steuergeldern finanziert. :vogelzeig:

    Geht’s noch?
    Jetzt zahle ich dafür, daß sich eine fremde Horde aus meiner Heimat zurückzieht?
    Von ‘meinem’ Grundstück dort.
    Also zahle ich dafür, daß ich das Land niemals mehr meines nennen kann;
    denn nun gehört es Polen.

    Klasse finde ich auch, daß hier (Westen) jeder Sohn/Tochter
    ein Stück Land von den Vorderen erbt (sofern es vorhanden ist).
    Häuschen bauen ist dann natürlich einfacher.

    Dafür, daß ich ganz schön weit laufen mussste,
    erhalte ich auch keine Entschädigung.
    Oder ist der Solidaritätsbeitrag etwa für mich gedacht? :pfeifen:

    Gerecht war’s selten, wenn man sich auf den Staat verlässt.
    Also müsse ich doch auch mal auf die Straße gehen? :yes:

    Jetzt habe ich ‘dort in Polen’ mal ‘vorbeigeschaut’.
    Und ich bin beeindruckt, es ist wirklich ein wunderschönes Kleinod dort. :ok:
    Die Hugenotten wussten schon, wo es schön ist,
    wo man sich niederlassen kann.
    Aber von dem Ort sind nur noch ein paar unscheinbare
    Erdhügel (vom Haus) und ein paar Kuhlen (Keller) übrig.
    Zwei glasklare Seen, eine Landzunge in eine endlos sich erstreckende Ebene. Der Pirol hat gesungen, und der Fischadler hat die Seen unsicher gemacht. Kiefernduft. Sonne, Wärme.
    Leider waren alle Gräber aufgebrochen worden vor kurzer Zeit.
    Das ist wohl der Solidaritätsbeitrag für Polen?

    Das tut einfach weh.
    Aber ich reesch misch nisch weida drübber uff.  :schulterzuck:
    Verlass Dich auf den Staat, und er wird Dir die Taschen leeren.
    Der Staat ist der natürliche Feind seiner Bürger. :rosi:
    Gruss aus dem Westen – … aka digi. :bye:

  3. @nanunana: Ist ja nun nicht so, daß die Ossis generell zu nix Bock haben und faule Säcke wären. Durch die hohe Arbeitslosigkeit dort (und sicher auch wegen der Braunen) gibt es eine Menge, die “im Westen” oder im deutschsprachigen Ausland arbeiten. Finde ich toll und auch richtig so, denn von nix kommt nix. :ok:
    Aber wie Du so schön ansprichst, es gibt viel zu viele dort drüben, die nix machen, den Staat bluten lassen und einfach immer nur Forderungen stellen.
    Manchmal hab ich den Eindruck es wird so lange nach einen triftigen Grund für eine Demo gesucht, bis einer gefunden ist. Da kommt dann halt so ein Scheiß raus, wie mit dem Versorgungsausgleich.

    Vielleicht sollten wir (also wir BRD’ler) auch mal demonstrieren? :idee:

    :yes: Gegen Ossis mit unlauteren Forderungen :yes:

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